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Zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941
Stellungnahme der Historischen Kommission vom 12. Juni 2021
Am 22. Juni 1941 überfiel Deutschland die damalige Sowjetunion und entfesselte einen bis dahin beispiellosen Vernichtungskrieg, der 27 Millionen Sowjetbürgern das Leben kostete und unvorstellbares Leid und Zerstörung über das Land brachte.
Die Historische Kommission der Partei DIE LINKE erneuert und bekräftigt die Feststellungen und Schlussfolgerungen, die sie in der Erklärung zum 60. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion im Jahr 2001 dokumentiert hat. Die Geschehnisse der vergangenen zwanzig Jahre machen es jedoch erforderlich, auf Entwicklungen hinzuweisen, die in offensichtlichem und krassem Widerspruch zu den Lehren stehen, die die Geschichte heutigen und künftigen Generationen erteilt hat.
Die Erfahrungen des Kampfes gegen die deutschen Aggressoren, das unvorstellbares Leid, das dieser Krieg mit sich brachte, aber auch die tatsächliche oder auch nur empfundene Bedrohung des eigenen Landes durch das zeitweise Atomwaffenmonopol der USA im darauf folgenden Kalten Krieg haben in der Sowjetunion ein besonderes Sicherheitsbedürfnis verankert, das bis heute auch die Politik Russlands bestimmt.
Der Westen sollte dieses legitime Sicherheitsinteresse Russlands verstehen. Ein solches Verständnis schließt berechtigte und möglicherweise sogar notwendige Kritik an Russland und seiner Politik nicht aus. Ziel einer friedensbewahrenden Politik muss Verständigung und nicht Konfrontation sein. Jeder Versuch, Russland als politischen Akteur dauerhaft auszugrenzen, ist letztlich zum Scheitern verurteilt. Er wird die Welt unsicherer, nicht sicherer machen.
Russland sollte als ein integraler Teil der Weltgemeinschaft akzeptiert werden. Eine Politik, die Frieden in der Welt will, muss das Gespräch und die Zusammenarbeit mit Russland suchen. Eine Respektierung und Abwägung gegenseitiger Interessen war selbst in den Jahrzehnten des Kalten Krieges und beidseitiger atomarer Hochrüstung möglich. Wenn heute Nato-Truppen an der Grenze zu Russland aufmarschieren, kann das schwerlich als ein politisches Gesprächsangebot verstanden werden.
Die heutigen Generationen tragen keine Schuld an den Geschehnissen der Vergangenheit. Doch sie stehen in der Verantwortung, dass die Erinnerung an die Verbrechen des deutschen Faschismus und die welthistorische Befreiungstat der Sowjetunion nicht verblasst oder gar verdrängt oder verfälscht wird. Sie stehen in der Verantwortung, dass die Erfahrungen der Vergangenheit in der Politik der Gegenwart Berücksichtigung finden.
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