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Drei Online-Veranstaltungen zum 25. Todestag von Sven Beuter

Am 15. Februar 1996 wurde der Punk Sven Beuter vom Neonazi Sascha L.

derart zusammengeschlagen,  dass er fünf Tage später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlag. Seit vielen Jahren finden zum Gedenken an Sven Beuter am 20. Februar Gedenkveranstaltungen vor der Havelstraße 13 statt, an dem Ort, an dem Zeug*innen die Tat beobachteten und eingriffen. Mehr Informationen zur Tat und dem Gerichtsverfahren gegen Sascha L. finden Sie unter https://www.todesopfer-rechter-gewalt-in-brandenburg.de/victims-sven-beuter.php.

Eine kleine Gruppe Aktivist*innen aus Brandenburg an der Havel und Umgebung, die schon viele Jahre das Gedenken an Sven Beuter organisieren und begleiten, gründeten im vergangenen Jahr die "Initiative zum Gedenken an Sven Beuter", um anlässlich seines 25. Todestag das Gedenken an ihn und die faschistische Tat mit vielen Veranstaltungen im städtischen Bewusstsein wach zu halten und auf die weiterhin große Gefahr durch Rechtsextremist*innen aufmerksam zu machen.

Da die meisten der geplanten Aktivitäten durch die Corona-Pandemie nicht stattfinden können, wie beispielsweise die Ausstellung der Opferperspektive „Kein schöner Land – Todesopfer rechter Gewalt in Brandenburg“, haben wir uns entschlossen, drei Online-Veranstaltungen zu organisieren, eine Zeitung zu erstellen und diese großflächig im Stadtgebiet zu verteilen. Trotz der Corona-Einschränkungen ist es wichtig, dass die politische Arbeit weitergeht. Wir laden alle Interessieren ganz herzlich ein, an einer oder an allen diesen Veranstaltungen teilzunehmen.

Die Veranstaltungen finden live über Zoom statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um die Zugangsdaten zu bekommen, schreiben Sie bitte eine Email an: initiative-svenbeuter@riseup.net

 

4. Februar 2021 um 19 Uhr - Entwicklung der extremen Rechten im Land Brandenburg und Verschwörungserzählungen Das Mobile Beratungsteam (MBT) wird im Vortrag die Entwicklung der extremen Rechten der vergangenen Jahre im Land Brandenburg nachzeichnen und explizit auf die, nicht erst durch die Corona-Pandemie an Verbreitung gewonnenen, Verschwörungserzählungen wie QAnon, deren Spuren auch in der Havelstadt entdeckt werden können, eingehen.

11. Februar 2021 um 19 Uhr - Rechte Gewalt in Westbrandenburg - Einblick in die Arbeit der Opferperspektive Anfang der 2000er Jahre war die rechte Szene in Westbrandenburg eine der militantesten des Bundeslandes. Brandanschläge, Angriffe auf Geflüchtete und linke und alternative Jugendliche gingen auf ihr Konto. Seit einiger Zeit scheint es ruhiger zu sein. Doch gewaltbereite Rechte sind aus der Gegend nie verschwunden. Zwei Berater*innen der Opferperspektive berichten über die Situation heute.

18. Februar 2021 um 19 Uhr - Anastasia und ihre Fans - Ideologie einer rechtsesoterischen Bewegung Nach den Vorstellungen der Figur Anastasia, aus den Romanen des Russen Wladimir Megre, sollen Kleingärtner*innen die Welt retten, indem sie sich auf sich, die Natur und den von ihnen bewirtschafteten Hektar Land zurückbesinnen. Zwischen den praktischen Gartentipps erklärt Megre durch Anastasia die moderne Welt mit den üblichen Zutaten Antisemitismus, Verschwörungserzählungen und völkischem Weltbild zum größten Übel der Menschen. Über die Akteur*innen der Szene wurde immer wieder berichtet, über ihr Weltbild jedoch selten. Hier soll der Vortrag etwas Licht ins Dunkel bringen.

Hintergrund:

Sven Beuter wurde am 12. Dezember 1972 geboren. Er war ein Dachdecker, der aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Punkszene in Brandenburg an der Havel am 15. Februar 1996 vom Neonazi Sascha L., der noch immer in der Havelstadt lebt und an rechten Veranstaltungen teilnimmt, attackiert und so schwer verletzt wurde, dass er fünf Tage später an seinen Verletzungen im Krankenhaus starb. Er ist ein offiziell anerkanntes Todesopfer rechtsextremer Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland.

Seine Kindheit verbrachte Sven Beuter unter anderem im Heim. Die Beziehung zu seinem Vater war schwierig. Er erlernte den Beruf des Dachdeckers und hielt sich anschließend mit Gelegenheitsjobs und Sozialhilfe über Wasser. Bis zu seinem Tod gehörte der Mann mit dem grünen Irokesenschnitt zur Punkszene in Brandenburg an der Havel.

Zuletzt wohnte er in einer Zweizimmerwohnung in der ersten Etage in der Mühlentorstraße 13. Sven Beuter wurde wiederholt Opfer neonazistischer Übergriffe. So wurde er 1993 mit Baseballschlägern angegriffen und erlitt einen Schädelbruch. Als Folge musste er in der Nervenklinik in Brandenburg an der Havel unter anderem das Sprechen neu erlernen. Nach diesem Angriff war er leicht geistig behindert. Bei einem weiteren Angriff im Jahre 1994 wurde sein rechter Arm derart verletzt, dass er ab diesem Zeitpunkt steif blieb. Sven Beuter war oft im besetzten Haus in der Klosterstraße, hörte den Polizeifunk bei Antifa-Aktionen ab und gab die Infos weiter.


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